Vielleicht kennen Sie das Phänomen von Ihrer persönlichen Lebensgeschichte oder aus Erzählungen von Freunden und Arbeitskollegen: Plötzlich ist es da, ein Problem! Aus dem Nichts aufgetaucht, nicht selten ohne grosse Vorankündigung wie zum Beispiel:
- Kommende Herausforderungen bereiten Ihnen ständig mehr Sorgen und Sie malen sich die «Worst Case»-Szenarien in Schreckensbildern aus.
- Konflikte im Team nehmen Ihnen die Freude und Leichtigkeit in der Arbeit.
- Plötzlich auftauchende gesundheitliche Beschwerden behindern ein leichtes Weitergehen.
- Einstige Lebenspläne werden durch Beziehungsveränderungen weggespült.
- Oder Sie ärgern sich ständig über Dinge und Ereignisse in der weiten Welt, welche Sie doch nicht ändern können.
Probleme stellen sich uns in den Weg, versperren die Sicht, verhindern wie gewohnt weiterzugehen. Wie gehe ich damit um und wie löse ich solche Ereignisse und Probleme? Dass ich von der lösungsfokussierten Haltung begeistert bin, ist (für Sie) sicherlich nichts Neues. Daher lautet meine Antwort: Machen Sie es lösungsorientiert! Und lösen Sie sich vor allem von dem Problem. Leichter gesagt, als getan.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
Lassen Sie uns dem Thema über eine Analogie nähern, die ich von Hildegard Abbet (Business Coach und Ausbildnerin für Coaches) vor einigen Wochen erfahren durfte und mich begeistert: Ich befinde mich auf meinem Lebens-Weg, gehe wie gewohnt voran und plötzlich steht ein Stuhl mitten im Weg. Er versperrt mir "meinen gewohnten Weg"! Ich rege mich auf und frage mich: Warum steht jetzt dieser Stuhl da? Wer hat mir den Stuhl in den Weg gestellt? Findest du nicht auch, dass dieser Stuhl nicht hier her gehört? Und warum ausgerechnet auf meinem Weg?
Ich verharre beim Stuhl, studiere an den Ursachen herum, analysiere und suche unter Umständen sogar nach Verbündeten für meine aufgeregte Haltung. Doch der Stuhl bleibt einfach stehen. Ich kann ihn nicht einfach zur Seite stellen oder umwerfen. Er ist unverrückbar.
Oftmals verharren wir beim Stuhl. Wir bleiben – um wieder die Analogie zu bemühen – quasi auf ihm sitzen und verfallen in eine anhaltende bewegungslose Starre. Je mehr ich den Stuhl beschreibe, desto dominanter, grösser, erschreckender wird er. Alles dreht sich nun um den Stuhl, der im Weg steht. Wir landen in der ohnmächtigen Opferrolle.
Doch wie kann ich weitergehen?
Die bisherigen, mir gewohnten Voran-Gehens-Weisen scheinen nicht mehr zu funktionieren. Ich brauche neue Verhaltensweisen, neue Optionen, neue Wege, damit es in meinem Leben, meiner Arbeit weiter geht.
Von der Problemtrance zur Lösungsfokussierung
Machen Sie sich auf die Suche nach Lösungen und ignorieren bzw. vergessen Sie den Stuhl – zumindest für einen kurzen Moment! Denn je mehr wir uns mit den Lösungen beschäftigen, desto geringer wird der Stellenwert des Problems -> der Stuhl löst sich quasi auf.
Das Reden über Lösungen erzeugt Lösungen, wie Steve de Shazar einst feststellte.
Alte, immer gleiche Wege, auf denen wir uns oftmals wie auf Autobahnen bewegt haben, funktionieren nicht mehr. Welche neuen Pfade gäbe es, den mitten auf meinem Weg stehenden Stuhl zu umgehen? Und wie würde es sich anfühlen, diesen Weg zu gehen? Was wäre ein erstes kleines Anzeichen, dass ich mich auf guten Wegen befinde? Und welche Ressourcen und Fähigkeiten stehen mir dafür zur Verfügung? Wer könnte mich dabei unterstützen?
Ich wünsche Ihnen in den kommenden Sommerwochen viele unterstützende Weg-Gefährten und sonnenreiche Momente.
Es grüsst Sie herzlich
Eugen Staub
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