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IMPULSLETTER #23 • Juni 2023

Den Fokus auf das legen, was wir beeinflussen können.

Mit Sicherheit kennen Sie das: Immer wieder werden wir in unserem Leben mit Situationen konfrontiert, die wir uns so nicht gewünscht haben. Ob es sich dabei um Auseinandersetzungen mit dem Chef, um berufliche Misserfolge, gesundheitliche Beschwerden, Konflikte im Team oder ganz profan um das allgemeine Weltgeschehen oder gar das Wetter dreht. 

Die Reaktionen auf solche Ereignisse fallen ganz unterschiedlich und individuell aus: Wir sind betroffen, fühlen uns unwohl, gestresst oder gefordert, es wirft uns aus der Balance, die Stimmung sinkt, Planänderungen sind oft unvermeidlich, die Freude schwindet bis hin zu aufkommenden Groll oder Ärger.

Gesunde Psychohygiene

Manchmal gelingt es uns, solche Situationen mit Humor zu nehmen – wie es schon Joachim Ringelnatz formulierte: «Humor ist der Knopf, der oft verhindert, dass uns der Kragen platzt.» In solchen Momenten kann es also ganz gesund und gar entlastend sein, wenn ich meinen Gedanken und Gefühlen für den Moment mal Raum lasse zu jammern, zu klagen, alles rauszulassen, damit mir nicht der Kragen platzt. Man kann diese spontane Reaktion auch «gesunde Psychohygiene» nennen. So weit, so gut.

In meiner beruflichen Tätigkeit stelle ich jedoch immer wieder fest, dass sich Menschen sehr lange, oft zu lange mit Dingen beschäftigen bzw. sich über Themen beklagen. Und nicht selten sogar über Themen oder Zustände, die sie gar nicht beeinflussen können. Die Folge: Aus der Psychohygiene wird eine Spirale des Jammerns, des Klagens. 

Feststecken in der «negativen Wohlfühloase»

Neben den oben erwähnten Themen wird in Teams, Gruppen und Organisationen oft über abwesende Personen in einer negativen Art gesprochen. Oder auch über Gegebenheiten geschimpft, die eigentlich gegeben sind. Okay, ab und zu jammern, kann wie erwähnt auch mal guttun – und kann sogar für einen gewissen Moment verbinden! 

Doch sehr schnell entsteht daraus eine Negativ-Spirale, eine «ohn-mächtige» Wohlfühloase. Ab diesem Moment gebe ich die bewusste Verantwortung für mein Befinden ab, gebe meine Selbstführung auf. Ich werde wie ohnmächtig, bin ohne Macht und rutsche aus der Perspektive meines Gegenübers unweigerlich in die Opferrolle. Teams werden in Folge nicht selten handlungsunfähig, die Motivation sinkt und die Konfliktrate steigt – und das wirkt sich wiederum negativ auf die Kundenbeziehungen aus. Doch wie komme ich da wieder raus?

Der «Circle of Influence»

Das Modell des «Circle of Influence» von Stephen R. Covey kann in solchen Momenten klärend und unterstützend wirken. Das Modell beschreibt der US-amerikanische Bestseller-Autor eindrücklich und wirkungsvoll in seinem Buch «Die 7 Wege zur Effektivität». Er geht dabei von zwei Bereichen, zwei Circles, aus, von denen wir umgeben sind: der «Circle of Influence» sowie der «Circle of Concern».

Was ich beeinflussen kann…

Der innere kleinere Kreis, der sogenannte «Circle of Influence», beschreibt unseren unmittelbaren Einflussbereich, also all die Aspekte, die wir direkt beeinflussen und mitgestalten können wie z.B. unsere innere Haltung, unsere Reaktion und Antwort, unser Verhalten und unsere Entscheidungen. Wenn wir uns in diesem Bereich bewegen, sagen wir: «Ich kann …», «Ich bin …».

Ausserhalb unseres Einflusses

Der äussere grössere Kreis, der «Circle of Concern», wird oft als Bereich der Betroffenheit bezeichnet. In diesem Kreis befinden sich all die Dinge, die uns betreffen und gedanklich – positiv und negativ – beschäftigen, die sich jedoch unserer eigenen Kontrolle und unserem Einfluss entziehen. Wenn wir diesem Bereich unsere Aufmerksamkeit widmen, reden wir oft von: «Wenn er, sie, dann …»;  «Ich kann nicht, weil …»

Investieren wir oder zu viel Aufmerksamkeit und Energie in den «Circle of Concern», steigt unser Stressempfinden. Wir verfallen in eine Opferhaltung und einen reaktiven Modus. Unsere Sorgen und Ängste lähmen uns. Wir übersehen die Dinge, die wir selbst beeinflussen können. Unser Einflussbereich schrumpft und wir werden unzufrieden. Zudem bindet es nicht nur Zeit, sondern auch viel Energie. Nicht selten sind Erschöpfung, Frustration, Ohnmachtsgefühle die Folge.

Vom reaktiven in den proaktiven Modus wechseln

Im proaktiven Modus hingegen konzentrieren wir uns auf unseren Einflussbereich und die Dinge, die wir in der Hand haben. Was kann ich beeinflussen? Worauf habe ich Einfluss? Genau in diese Aspekte und Themen stecke ich meine Energie. Dadurch wächst der Bereich unseres Lebens, den wir selbstbestimmt gestalten können. Der «Circle of Influence» weitet sich aus. Wir fühlen uns innerlich stärker, energiegeladener und sind aktiv in unserer Selbstverantwortung.

Als konkrete stärkende Übung nehmen Sie Kärtchen zur Hand und beschriften diese mit den Aspekten, die Sie beeinflussen können. Im Anschluss legen Sie die Kärtchen vor sich aus und bilden Ihren «Circle of Influence».

Ich wünsche Ihnen entspannte Sommerwochen. Und wenn Sie einen Moment Zeit finden und Interesse haben: Seit kurzem ist meine neue Webseite online. Über Ihren «elektronischen Besuch» sowie ein Feedback dazu würde ich mich freuen.

Ihr

«Nicht die Dinge selbst sind es,
die uns ängstigen und zu schaffen machen,
sondern die Bedeutung, die wir ihnen zumessen.»

Hermann Hesse,
deutsch-schweizerischer Schriftsteller,
Dichter und Nobelpreisträger.

ALLGEMEINE HINWEISE

In unregelmässigen Abständen informiere ich mit diesem Impulsletter über nützliche Entdeckungen, spannende Erfahrungen und lösungsfokussierte Inputs.
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